Wer kann von sich behaupten, schon einmal auf der Regattastrecke der Olympischen Spiele in Paris 2024 gerudert zu sein? Das sind nicht viele Athleten, wohl aber die Waltroperin Mia Trotzer. Die 14-jährige Ruderin des RV Waltrop war jüngst vom Nordrhein-Westfälischen Ruderverband eingeladen worden, beim Projekt „Row to Olympia“ in Frankreich mitzumachen.
Als Zweite des Landesentscheides NRW im Einer durfte sie für eine Athletin, die verzichtete, nachrücken.
Eine besondere Ehre und eine tolle Herausforderung für die Realschülerin aus Waltrop, die die neunte Klasse – im bilingualen Zweig – besucht. „Daher war es auch überhaupt kein Problem, dass Mia während der Schulzeit beurlaubt wurde“, berichtet ihre Mama Judith Trotzer. Denn neben dem Sport standen die Völkerverständigung und der Sprachaustausch im Mittelpunkt.
Insgesamt wurden in Frankreich zunächst fünf Camps gebildet. Mia Trotzer besuchte jenes in Mimizan in der Nähe von Bordeaux. Mit ihr trainierten dort 15 Jugendliche aus NRW sowie 16 aus Frankreich und 16 aus Tschechien.
Im Anschluss trafen sich dann wiederum die Teilnehmer aller fünf Vorbereitungscamps in der französischen Hauptstadt, in der 2024 vom 26. Juli bis zum 11. August die Olympischen Spiele stattfinden. Und die junge Einerfahrerin aus Waltrop fand sich dort im Achter wieder.
„Das Riemenrudern war für sie völlig neu, hat ihr aber sehr viel Spaß bereitet“, erzählt Judith Trotzer. Sie und ihr Mann Jörg ruderten in den 80er- und 90er-Jahren auch. Judith Trotzer nur bis zum B-Junioren-Bereich, ihr heutiger Mann schaffte es bis zum Leistungsstützpunkt in Dortmund. Tochter Mia war zunächst eine begeisterte Leichtathletin, entschied sich dann aber für das Rudern, das sie durch einen Schnupperkurs für sich entdeckt hatte. „Für uns Eltern war das wie nach Hause kommen“, erzählt Judith Trotzer, die sich nach vielen, vielen Jahren Anfang September selbst mal wieder ins Boot setzte.
Mia wird am kommenden Wochenende ihre letzte Regatta im Kinderbereich in Krefeld bestreiten, ehe sie dann in der kommenden Saison in den B-Junioren-Bereich hoch rückt. Und wenn dann in knapp zwei Jahren die Top-Profis auf der Regattastrecke in Paris um Medaillen kämpfen, kann Mia Trotzer stolz sagen: „Da bin ich auch schon gerudert.“