Seit 2004 ist Vanessa Benthaus Kindertrainerin beim Ruderverein Waltrop. In dieser Zeit hat sie mit ihren Schützlingen viele schöne Momente erlebt. Doch solch einen Erfolg wie bei den Landesmeisterschaften am Wochenende in Bochum/Witten gab es zuvor noch nie. Drei von vier gestarteten Boots-Besatzungen gewannen die Goldmedaille.
In der bisherigen Saison hatte der Mixed-Vierer stets gegenüber dem Team vom RC Hansa Dortmund das Nachsehen. Doch diesmal drehten Franziska Fenger, Luca Latzel, Cemil Aydogan, Ida Polarczyk und Steuermann Finn Heinken den Spieß um. Auf der Langestrecke waren sie sage und schreibe 17 Sekunden schneller als die Dortmunder. Und auch den Zusatzwettbewerb entschied der RV Waltrop für sich.
Auf der Kurzstrecke mussten die Schützlinge von Vanessa Benthaus dann zwar Dortmund den Vortritt lassen. „Aber auch hier verbesserten sie sich enorm im Vergleich zu den vorherigen Regatten, bei denen sie stets drei, vier Bootslängen zurücklagen“, lobte die RV-Trainerin. In der Endabrechnung sprang somit der Sieg für das Waltroper Boot heraus. Vanessa Benthaus über den Schlüssel zum Erfolg: „Die Jungs und Mädels gingen sehr motiviert an den Start.“
Eine Klasse für sich war auch der Mädchen-Vierer mit Moana Amon, Elena Erdtmann, Sophia Benthaus, Frederike Fenger und Steuermann Hannes Polarczyk. „Hier kannten wir nur das Boot aus Essen, die anderen Gegner dagegen nicht“, berichtet Benthaus, die die Schützlinge gemeinsam mit Lutz Rudack und Julian Liebig betreute. Zunächst mussten sie beobachten, wie sich ihre Mannschaft auf der Langstrecke mit fünf Sekunden dem Team aus Minden geschlagen geben musste.
Schnell und schön gerudert
Dann gewann der RV Waltrop aber den Zusatzwettbewerb und siegte auf der Kurzstrecke mit einer Sekunde Vorsprung vor dem Team aus Minden. „Hinzu kam, dass die Mädels wunderschön ruderten. Da gab es viel Lob auch von anderen Trainern.“
In der Konkurrenz des älteren Leichtgewichts-Doppelzweiers waren nur zwei Boote am Start. „Die erlaubte Gewichtsgrenze liegt bei 52,5 Kilo. Als Kindertrainer hat man meistens nicht so viele derart leichte Athleten. Gleich zwei sind selten. Daher werden vereinzelte Leichtgewichte dann gerne in die größeren Boote gesetzt“, erklärt Vanessa Benthaus, warum die Konkurrenz in Bochum/Witten so klein war. Diese Tatsache soll die Leistung von Marie Schulte-Kump und Helen Klaes jedoch keinesfalls schmälern. „Sie zeigten einen richtig starken Wettbewerb.“ Die Langstrecke und den Zusatzwettbewerb entschied Waltrop für sich, auf der Kurzstrecke war wiederum der RV Datteln schneller. Am Ende holte das RV-Duo dennoch die Goldmedaille.
Ein wenig Pech hatten Johanna Kampmann und Emilie Meyer. Im Mädchen-Doppelzweier des jüngeren Jahrgangs war der Sprung aufs Treppchen angepeilt worden. Am Ende kämpften die beiden gar um den zweiten Platz. Letztlich wurden sie aber punktgleich mit dem Vizemeister Dritter, weil in diesem Fall die Zeit der Kurzstrecke entscheidet. „Wir hätten nicht für möglich gehalten, dass die beiden vorne würden mitfahren können.“
Damit verfehlten die beiden das Ticket für den Bundeswettbewerb, der vom 30. Juni bis 3. Juli in Salzgitter stattfindet, nur knapp. Denn die Landes- und die Vizemeister werden dann den nordrhein-westfälischen Landesverband dort vertreten.