Paukenschlag beim Ruderverein Waltrop: Am Montagabend sind Juniorentrainer Christian Ruhnau und seine Lebensgefährtin Vanessa Benthaus, Trainerin der Kinder, zurückgetreten. Besonders brisant: Zum einen befinden sich die Ruderer derzeit mitten in der Saison. Zudem findet am Wochenende die große Waltroper Kinder- und Jugendregatta statt.
„Wir sind geplättet. Der Zeitpunkt hätte nicht schlechter sein können“, sagt Lothar Fenger vom RV-Vorstand.
Zu den Gründen äußerte sich Vanessa Benthaus gestern auf Anfrage dieser Zeitung zurückhaltend. „Der Vorstand und wir haben unterschiedliche Philosophien, was die Nachwuchsarbeit angeht.“ Lothar Fenger wurde deutlicher: „Es ging zuletzt um einen leistungsstarken Junioren-Ruderer, der in Bremen den Einer fahren wollte. Das war von den Trainern so nicht geplant. Der Vorstand sah das anders und hat sich dann eingeschaltet.“ Es geht um Sören Henkel, der nicht nur die Langstrecke und auf dem Ergometer gewann, sondern auch in Bremen siegte.
Doch der Schatzmeister legt auf eine Feststellung größten Wert: „Das war letztlich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.“ Der Konflikt sei über Jahre gewachsen. „Es gab Probleme, was die Zuständigkeiten betraf, Sachen haben sich verselbstständigt. So wie die Nutzung der Boote, des Motorbootes oder auch die Besetzung von Booten“, sagt Fenger. „Daraus lernen wir“, kündigte er im Namen des Vorstandes an. Was bedeuten kann, dass eine Art Sportlicher Leiter eingesetzt wird.
Doch das ist Zukunftsmusik: Jetzt gilt es, die Regatta am Wochenende über die Bühne zu bringen, die Saison der Kinder, Jugendlichen und Junioren zu Ende zu bringen und deren Training abzusichern. Bei einem Treffen mit den Aktiven und den Eltern am Mittwochabend wurde Andreas Erdtmann, der die Seniorinnen und die Juniorinnen des RV Waltrop trainiert, als Ansprechpartner für den Nachwuchs und die Junioren vorgestellt.
Julian Liebig – der gemeinsam mit Vanessa Benthaus und Lutz Rudack, der ebenfalls zurückgetreten ist, bislang die Kinder trainierte – wird diese am Wochenende bei der Heimregatta betreuten – unterstützt wird er von Tabea Menzel. Das Duo wird künftig auch das Training leiten. Die Junioren werden von nun an von Andreas Erdtmann mit betreut.
Trotz der jüngsten Vorkommnisse richtet der Verein den Blick nun voller Vorfreude auf die bevorstehende 39. Mädchen- und Jungenregatta. Die aktuelle Kindertruppe umfasst nur acht Aktive. Das ist weniger als die Hälfte als im Vorjahr, als die Gruppe mit 20 Athletinnen und Athleten sehr groß war. „Das hängt damit zusammen, dass in diesem Jahrgang viele Kinder dabei waren, die aus Familien stammen, die dem Verein verbunden sind“, erläutert Andreas Erdtmann.
Die acht Nachwuchsruderer starteten vergangene Woche bei ihrer Saisonpremiere in Bremen. Dort erreichten sie bereits erste Erfolge, die sie bei der Heimregatta am Wochenende natürlich gerne bestätigen wollen.