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Silber für Neele Erdtmanns Boot

Nicht einmal eine halbe Sekunde trennte den weiblichen deutschen Achter im A-Finale der Junioren-Weltmeisterschaft im litauischen Trakai vom Gewinn der Goldmedaille. Am Ende überwog beim Team mit Steuerfrau Neele Erdtmann vom Ruderverein Waltrop aber trotzdem die Freude über Silber.

Am Ende setzte sich nach 2000 Metern Tschechien durch, die deutschen Mädchen liefen als Zweite ein. Gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Hannah Reif, Katharina Stamer, Annabel Oertel, Katarina Tkachenko, Lena Sarassa, Patricia Schwarzhuber, Inke Buse und Leonie Heuer freute sich Neele Erdtmann sehr darüber. „Wir sind happy“, sagte sie. „Wir hatten keine ganz einfachen Bedingungen, denn es gab Seitenwind“, so die Juniorin.

Im Gegensatz zu den vergangenen Rennen gelang den Deutschen ein starker Start, der die Konkurrenz bis zur Zwischenmarke von 500 Metern auf Distanz brachte. Aber dann kam Vize-Europameister Tschechien auf und setzte sich an die Spitze. Doch Erdtmann und Co. blieben dran,. ließen den Rückstand nicht zu groß werden. Am Ende kam das neue Weltmeister-Boot in einer Zeit von 6:27,97 Minuten ins Ziel, während der Zweitplatzierte dafür 6:28,40 Minuten brauchte.

Aufgeregt nach hinten umschauen musste sich Erdtmanns Team im Rennen nicht unbedingt, der Vorsprung war größer als der Rückstand auf Tschechien. Bei 1 000 Metern hatte das deutsche Boot gut zweieinhalb Sekunden Vorsprung auf Europameister Rumänien herausgerudert, der sich seinerseits gegen Angriffe der Russinenn wehren musste.

Im Endspurt verkürzten die Rumäninnen mit der schnellsten Zeit aller Boote auf den letzten 500 Metern zwar noch einmal – aber die Deutschen kamen immer noch fast zwei Sekunden vordem Drittplatzierten an ihr Ziel.

Andreas Erdtmann, Papa von Neele und Trainer des Rudervereins Waltrop, hatte nach dem Rennen kurz mit seiner Tochter telefonieren können, viel Zeit blieb wegen der Siegerehrung aber nicht. „Es war das perfekte Rennen für die Mädchen“, sagte er. „Sie haben nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen.“ Dass Tschechien sich den Titel sicherte, überrascht ihn nicht. „Die Tschechen haben ihre stärksten Leute in den Achter gesetzt und sich so ein wenig auf dieses Boot spezialisiert“, sagte er.