Lange Zeit war die Silbermedaille für den deutschen Frauen-Doppelvierer mit Franziska Kampmann vom Ruderverein Waltrop bei der U23-WM in Plovdiv (Bulgarien) in Reichweite. Dass die Athletinnen am Ende die Bronzemedaille umgehängt bekamen, muss aber trotzdem als Erfolg gesehen werden.
„Die Australierinnen sind erfahrener“, sagte Kampmanns Waltroper Trainer Andreas Erdtmann, der nach dem Finale per Nachrichtendienst Kontakt mit seinem Schützling hatte, zum Silbermedaillengewinner. „Drei von ihnen waren schon bei Weltcups mit den ganzen Top-Leuten dabei.“
Was die Erfahrung angeht, konnten die Deutschen da also nicht mithalten, was die Geschwindigkeit auf der WM-Strecke in Plovdiv anging, über weite Phasen des Rennens allerdings schon. „Das war die ganze Zeit ein Rennen Bord an Bord“, so Erdtmann. Dabei hatten Kampmann und Co. an den Marken 500m, 1000m und 1500m sogar die Nase vorne, aber auf den letzten 250 Metern zogen die Australierinnen doch noch vorbei und holten sich hinter dem Sieger aus Großbritannien Platz zwei. Das Team sah aber auch den dritten Rang als Erfolg an: „Wir haben versucht alles zu geben, viel Spurts gesetzt. Bronze haben wir gewonnen und nicht Silber verloren“, sagte Kampmanns Vorderfrau Michaela Staelberg. Als Erfolg darf auch Franzi Kampmann ganz individuell die WM sowie das ganze zurückliegende Jahr verbuchen. Denn das war nicht einfach für sie, wie Trainer Erdtmann sagt: „Im vergangenen Jahr war sie als Ersatz bei der WM dabei, das hat sie ein bisschen gefuchst. Sie hat jetzt auch noch ihre Ausbildung abgeschlossen, deswegen ist das nun ein super Ergebnis, das zeigt, wie leistungsorientiert sie ist.“
Andreas Erdtmann selbst war übrigens nicht mit in Plovdiv, denn er besuchte Tochter Neele im Trainingslager in Berlin. Die Steuerfrau ist bei der Junioren-WM im Litauen (2.-6. August) am Start – wieder eine Medaillenchance für eine Athletin des Rudervereins.