Die Hoffnung auf eine Medaille war groß, die Enttäuschung nach dem Zieleinlauf nicht minder.
Der deutsche Doppelvierer der Frauen mit der Waltroper Ruderin Franziska Kampmann im Boot hatte am Samstag bei der Ruder-WM im österreichischen Linz Großes vor. „Nach dem Gewinn der Europameisterschaft hatten wir vor, auch bei der WM ganz vorne mit dabei zu sein“, berichtet Franziska Kampmann nach dem Finale.
Am Ende landete das deutsche Boot auf Rang vier und verpasste die erhoffte Medaille. Schon vor dem Finale hatte Heimtrainer Andreas Erdtmann vermutet, dass es eine enge Kiste werden würde. „Der deutsche Doppelvierer wird im Finale gegen Polen, China und die Niederlande um die Medaillen rudern. Leider wird ein Boot ohne Medaille bleiben. Ich hoffe natürlich, dass es nicht das Deutsche sein wird“, sagte Erdtmann kurz vor dem Finale.
Im Gespräch mit dieser Zeitung schildert Kampmann den Rennverlauf: „Wir sind eigentlich gut vom Start weggekommen. Haben bei 250 Metern sogar geführt. Auch bei 500 Metern waren wir mit den Niederländerinnen noch gleichauf. Nach der Hälfte der Strecke hatten wir schon einen kleinen Rückstand zu den drei führenden Booten. Und auf den dritten 500 Metern sind wir dann nicht mehr aus dem Quark gekommen, so sind die anderen weggezogen. Wir sind dann zwar volle Möhre weitergefahren, weil beim Rudern kann immer etwas Unvorhersehbares passieren. Aber die anderen waren an diesem Tag einfach schneller.“
So holte China Gold, Polen Silber und die Niederländerinnen wurden Dritte.
Die Tatsache, dass Bugfrau Daniela Schultze und Michaela Staelberg gesundheitlich leicht angeschlagen ins Rennen gegangen waren, wollte Kampmann nicht zur Entschuldigung heranziehen. Auch die Waltroperin war offensichtlich nicht ganz fit, denn sie musste sich nach dem Rennen übergeben.
Wie Kampmann erzählte, war auch Trainer Marcin Witkowski einigermaßen ratlos. Aber die Waltroperin zeigte sich schon einen Tag nach der Enttäuschung kämpferisch: „Der Doppelvierer hat als Boot die Quali für die Olympischen Spiele in Tokio geschafft. Nun geht es darum einen Platz im Boot zu bekommen. Dafür gilt es nun fleißig zu trainieren, denn die Konkurrenz ist groß, da der Deutsch Einer und auch der Doppel-Zweier die Olympia Qualifikation nicht geschafft haben.“