LEIPZIG. Franziska Kampmann von Ruderverein Waltrop hat problemlos den Sprung aus dem Junioren- in das U23 (unter 23 Jahre)-Lager geschafft. Die 18-jährige amtierende Junioren-Weltmeisterin im Vierer und Kreissportlerin des Jahres demonstrierte bei der Langstrecke in Leipzig, einer Qualifikation für Olympia, ihr Stärke.
Die Leistungsüberprüfung war in zwei Wettbewerbe unterteilt. Zunächst mussten die Athleten 2000 Meter auf dem Ergometer zurücklegen und einen Tag später 6000 Meter auf dem Wasser rudern.
Auf dem Ergo verbesserte Franziska Kampmann ihre im Herbst in Dortmund aufgestellte Bestzeit um vier Sekunden. Sie war nach 6:53 Minuten „im Ziel“ und wurde Zehnte. Fünf Athletinnen bewegten sich im Bereich um die 6:40 bis 6:45 Minuten, ehe dann eine kleine Lücke klaffte und weitere Konkurrentinnen folgten, die um die 6:50 Minuten benötigten. Und zu dieser Gruppe gehörte Kampmann.
Die 6000 Meter lange Strecke auf dem Wasser mag die Waltroperin nicht besonders. „Ihr liegen die 2000 Meter mehr, die sie parallel mit ihren Konkurrentinnen fährt“, erläutert ihr Trainer Andreas Erdtmann.
Die sechs Kilometer lange Strecke rudern die Sportler stets alleine hintereinander weg. Obwohl es schwer fällt, sich hier zu orientieren, fand Franziska Kampmann einen guten Rhythmus und fuhr eine der besten Zeiten auf den letzten 1000 Metern. Was für gute Kondition und gute Taktik spricht. Hier belegte sie Platz 14 – unter allen gestarteten Frauen. Denen aus dem B-Bereich (U23) und dem A-Bereich. „Das bedeutete die fünftschnellste Zeit einer B-Athletin“, erläuterte Erdtmann stolz.
Eine starke Leistung. Denn anders als der Großteil ihrer Konkurrentinnen, geht sie nicht mehr zur Schule und studiert auch nicht. Sie dagegen absolviert eine intensive Ausbildung zur Landwirtin. Im U23-Bereich wird zudem noch mehr trainiert. Täglich wird an der Form gearbeitet – in qualitativ hochwertigeren Einheiten. Unter der Woche meist mit Andreas Erdtmann in Waltrop, am Wochenende zudem am Stützpunkt in Dortmund.
Den Schwung dieser erfolgreichen Formüberprüfung will Franziska Kampmann nun mit zur Kölner Regatta nehmen. Diese findet vom 15. bis 17. April statt, im Rahmen der Deutschen Kleinboot-Meisterschaften. Im Visier hat die 18-Jährige eine Medaille bei den Deutschen U23-Meisterschaften, die vom 23. bis 26. Juni in Essen ausgetragen werden. Als Athletin des jüngeren Jahrgangs will sie sich in dem neuen Bereich positionieren.
Die bisherigen Trainingsergebnisse stimmen die Beteiligten allemal optimistisch…
Gödeke sammelt weitere Erfahrungen
Neben Franziska Kampmann war auch Alexander Gödeke(Foto) in Leipzig am Start.
Der Waltroper startete ebenfalls zunächst auf dem Ergometer. Seine Zeit von 6:40 Minuten bedeutete jedoch leider einen Platz im hinteren Drittel.
Auch auf dem Wasser zeigte sich, dass Alexander Gödeke körperliche Defizite hat im Vergleich zu seinen Konkurrenten. „Er muss Gewicht zulegen, um mithalten zu können. Alexander ist sehr bemüht, weiß jetzt aber, was noch zu tun ist, um den nächsten Schritt zu machen“, sagt Andreas Erdtmann. Das Ziel der 6000 Meter langen Strecke erreichte er als 39.
Köln ist auch für Alexander Gödeke die erste Regatta dieser Saison. Dort wird dann hoffentlich auch Franziska Steinweg am Start sein, die wegen gesundheitlicher Probleme auf eine Teilnahme in Leipzig verzichten musste.
In Köln wird parallel die Rangliste für die Junioren A ausgefahren.
Für den RV Waltrop werden in diesen Wettbewerben Jakob Polarczyk und Henrik Oberkönig am Start sein. Ebenso Theresa Kampmann mit ihrer Zweier-Partnerin Tabea Schendekehl aus Dortmund sowie der Zweier der beiden Waltroperinnen Tabea Menzel und Celine Schneider.